Gifford Lectures

Die Gifford Lectures sind vier prestigeträchtige Vorlesungsreihen, die von den schottischen Universitäten St. Andrews, Glasgow, Aberdeen und Edinburgh veranstaltet werden. Sie gehen auf das Testament des Rechtsanwalts und Richters Adam Gifford, Lord Gifford (1820–1887) zurück, der diesen Universitäten 80.000 Pfund vermachte, um „das Studium der natürlichen Theologie im weitesten Sinn des Wortes zu fördern und zu verbreiten“. Die natürliche Theologie sollte dabei als Wissenschaft behandelt werden, „ohne Bezugnahme oder Vertrauen auf irgendeine angenommene besondere oder sogenannte übernatürliche Offenbarung“.

Neben der wissenschaftlichen Behandlung des jeweiligen Themas legte Gifford Wert auf seine allgemein verständliche Darstellung. Die Vorlesungen sollten möglichst preiswert veröffentlicht werden.

Die Vorlesungen wurden 1888 etabliert und seither bis auf eine Unterbrechung während des Zweiten Weltkriegs 1942–1945 regelmäßig durchgeführt. Die Referenten wurden zunächst für einen Zeitraum von zwei Jahren ernannt und konnten in derselben Stadt noch zwei weitere Male bestellt werden. Damit sollte sichergestellt werden, dass möglichst verschiedene Zugänge zum Thema zur Sprache kommen. Inzwischen ist die Berufung für ein akademisches Jahr üblich.

Ursprünglich zur Unterweisung „der ganzen Bevölkerung Schottlands“ vorgesehen, verfügen die Vorlesungen aufgrund des Rangs der bestellten Referenten und der Bandbreite der vertretenen Zugänge seit langem über ein großes internationales Ansehen. Zahlreiche Forscher aus den Bereichen Theologie, Philosophie, Geschichte, aber auch aus den Naturwissenschaften, daneben Politiker und Schriftsteller trugen in ihrem Rahmen Überlegungen und Thesen vor, die in der Buchausgabe teilweise zu Klassikern ihres Fachs wurden.


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